Trudeltiere

Die private Internetseite der Familie Behrens

Sommer 2022 (Frankreich – Camping du Gurp)

Wir freuen uns sehr auf die Sommerferien! Aber einen Tag vor der Abreise hat Maike so ein Krachzen im Hals… und leider zeigt der Coronaschnelltest (und PCR) eine Infektion an. So ein Mist. Damit wollen wir logischerweise nicht losfahren. Also warten wir, bis Maike wieder gesund ist. Holger näht in der Zeit schonmal die Persenning für die Namu und fährt 2 Tage mit dem Mupfel weg. Nicht weit, aber Zons lohnt sich und ist toll.

Endlich ist Maike soweit fit und wir packen alles sehr schnell, weil wir endlich loswollen. Die Söhne kommen nicht mit – Uni und eigene Ferienpläne, bzw. einfach keine Lust mit den Eltern zu fahren führen also dazu, dass wir im Mupfel gar nicht die Bank umbauen brauchen. Endlich sitzen wir im Auto und es stellt sich die Frage: wohin?

Ursprünglich war ja geplant nach Südfrankreich zu fahren, aber nur für 2 Wochen? Und ohne Kinder? Lohnt sich das? Außerdem macht es ja auch Spass herum zufahren und nicht nur an einem Ort die Zeit zu verbringen. Maike will trotzdem nach Frankreich, Holger will nach Dänemark. Die Mitte ist: Belgien. Also erstmal Richtung Belgien und dann dort lauter kleine Städte kennenlernen. Schließlich hat Belgien auch einen Strand und das ist für Maike wichtig. Wir fahren bis kurz vor die niederländische Grenze Richtung Roermond in den Ort Elmpt. Da gibt es einen Parkplatz für WoMo´s direkt an der großen Strasse. Es ist alles leer, also beschließen wir mit dem Auto zum einkaufen zu fahren, da wir ja doch noch einiges brauchen (wir haben ja noch nichts besorgt). Nach dem Einkauf fahren wir auch noch an den Seen vorbei und beschließen dort die Nacht zu verbringen. Es ist ein großer ruhiger Parkplatz. Wir laufen um 2 der 3 Seen herum, dann kann Maike nicht mehr. Holger macht noch einen Spaziergang bis nach Brügge.

Tag 2

Es regnet, also fahren wir heut noch nicht an die Küste. Allerdings haben wir gelesen, dass die belgische Küste nicht so schön sein soll, da es dort viele Hochhäuser an den Stränden gibt. Daher fahren wir über Land erstmal nur Richtung Brüssel. Es sind kleine Straßen und dauert sehr lange. Am problematischsten ist, dass sich Maike nicht entscheiden kann, ob wir zwischen Antwerpen und Brüssel durchfahren wollen (Richtung Meer) oder südlich von Brüssel (Richtung Frankreich). Am Ende wird es die südlichere Route mit einem kurzen Zwischenstopp in Leuven (Löwen), weil Maike unbedingt das Schloss sehen möchte. Es ist auch wirklich toll und der kleine Umweg hat sich gelohnt.

Die Nacht verbringen wir in der Nähe von Charlesroi in Chatelet – die kleine Gemeinde hat eine Abwasserstation auf dem Parkplatz installiert und da wir das Abwasser gerne loswerden wollen passt das ganz gut.

Tag 3

Belgien als Kompromiss funktioniert doch nicht so gut, also entscheiden wir uns doch noch nach Grayan-et-l´hopital auf „unseren“ Campingplatz du Gurp zu fahren. Ohne Autobahn sind es 14 Stunden Fahrt, das kann man ja in 2 Tagen schaffen. Wir fahren den ganzen Tag quer durch Frankreich durch kleine und kleinste Sträßchen und geniessen die Landschaft. Zwischendurch halten wir bei einem Decathlon, da Maike noch einen Bikini braucht. So wirklich durchdacht war das Packen doch nicht… Für den Tag waren 600 km geplant, die letzten 100 sind zum Glück über eine Schnellstraße, denn wir sind schon sehr müde und wollen gerne einen schönen Platz finden. Da dasMupfel mit der Länge von 6m nicht so einfach zu fahren ist und die Straßen in diesen kleinen Ortschaften teilweise nicht viel breiter als dasMupfel ist, fährt nur Holger. Und daher ist so ein Tag ganz schön anstrengend. Aber wir erreichen noch im Hellen Saint Amand Magnazeix. Es ist wieder so eine sehr kleine Gemeinde, die einen kostenlosen Stellplatz zur Verfügung stellt. Dieser hat sogar eine Toilette! Es ist sehr ruhig und sehr schön hier.

Tag 4 – Tag 11

Auf dem Weg wollen wir noch ein paar Vorräte einkaufen, der eine Supermarkt liegt aber so, dass wir in einen Stau fahren müssten, der nächste hat leider nur ein Parkhaus (wir fahren den Supermarkt an – mitten in Bordeaux, es ist voll und unübersichtlich), aber dann finden wir einen Supermarkt, der gut anzufahren und einen großen Parkplatz hat. Nur seltsamerweise ist IN dem Laden alles komisch. Es sieht aus, als ob die Sprinkleranlage angewesen wäre. Viele Regale sind leer, überall wird geputzt und umgeräumt. Aber wir finden immerhin die Lebensmittel, eine Pfanne und eine Mückenleuchte, die wir spontan kaufen – und über die wir uns in der nächsten Zeit sehr freuen!

Auf dem Campingplatz fahren wir zu unserem reservierten Platz – Maike hatte sich gefreut diesen Platz zu bekommen, hat aber leider nicht bedacht dass sich Wohnmobile unterscheiden. Dort stand nämlich beim letzten Mal ein Wohnmobil und das sah sehr cool aus, da man von diesem Platz bis aufs Meer schauen kann. Unser Wohnmobil fährt sich allerdings leider sofort fest. Holger hat es auch gesagt und meinte dass der Platz ungünstig sei aber Maike wollte ihn unbedingt ausprobieren… Naja, nette andere Camper helfen, so dass wir wieder frei kommen und wir bekommen einen anderen Platz. Wir haben sogar noch die Auswahl zwischen verschiedenen Plätzen und finden einen, der ziemlich gut zu uns passt.

Am nächsten Tag müssen wir nur nochmal Maikes Hängematte umhängen und dabei passiert leider ein sehr schlimmer Unfall: Holger testet die Hängematte und der Spanngurt reisst, so dass Holger mitsamt der Matte auf den Rücken knallt…

Die nächsten Tage laufen alle ziemlich gleich ab – morgens vor dem Frühstück und abends zum Strand, in der Mittagshitze rumgammeln, lesen… und zum Abendessen gibt es Baguette mit Camembert, Tomaten und Knoblauch. Zweimal müssen wir das Auto bewegen, da der schöne Schattenplatz dazu führt, dass die Solarpaneele auf dem Dach natürlich auch im Schatten liegen und wir die Batterie laden müssen. Sonst geht irgendwann der Kühlschrank aus- und das wollen wir ja auch nicht 🙂

Leider können wir nicht öfter an den Strand, da Maike sehr empfindlich ist. Und die Strandspaziergänge können leider auch nicht so lange wie geplant sein, da Maike am zweiten Abend einen Splitter sich zuzieht und kaum laufen kann. Aber insgesamt ist die Zeit großartig und sehr entspannend.

Am Samstag fahren wir wieder ab – bis Mittwoch haben wir noch Zeit. So können wir ganz in Ruhe über Land zurückfahren und zwischendurch ein paar Schlösser und Burgen besichtigen. Heute fahren wir deshalb bis nach Nieul. Laut Beschreibung ist der Stellplatz direkt unterhalb eines kleinen Schlösschens mit Teich. Es ist etwas kompliziert den Platz zu finden, da in der Straße gerade eine Baustelle ist, und das Schloss ist vom Platz aus auch nicht zu sehen, aber wir laufen hin. Vor uns laufen seltsame Gestalten: Es findet gerade ein Blumenfest in Nieul statt und wir sehen eine Kleinkunstdarbietung: 3 Frauen auf Stelzen, die in Blumengewändern mit Unterstützung von 2 anderen und einem coolen Wägelchen Blumengeschichten darstellen und tanzen.

Tag 12

Heute wollen wir einige Schlösser auf dem Weg anschauen, aber schon der erste Besuch läuft anders als geplant:

Wir stehen vor verschlossenen Toren und stellen fest, dass sich das Schloss in Privatbesitz befindet 🙂 (So geschehen bei Chateau de Saint-Germain-Beaupre). Der nächste Stop ist beim Chateau de Bouges. Es handelt sich um ein Herrenhaus in italienischem Stil mit weitläufigem Park und ist wunderschön. Die Führung ist leider nur auf französisch, aber wir bekommen einen Zettel, auf dem die wichtigsten Informationen stehen und die Frau versucht uns mit Gesten alles mögliche zu erklären und wir lächeln die ganze Zeit sehr verständnisvoll. Der Besuch war toll.

Die Nacht verbringen wir direkt neben dem Chateau in Sully nur Loire. Wir wollen Pizza essen und finden eine total überfüllte Pizzeria. In dieser Pizzeria stapeln sich die leeren Kartons, die dann gefüllt werden – und dann werden die vollen Kartons gestapelt, bis die Leute sie abholen. Zwei Mitarbeitende falten die ganze Zeit die Kartons und eine Mitarbeiterin verteilt die vollen Kartons. Es ist ein großartiges Gewusel und wir denken, dass es dort bestimmt leckerer ist als in der leeren Pizzeria 2 Ecken weiter. Die Pizza ist auch großartig – wir essen sie auf der Mauer des Burggrabens mit Blick auf das Schloss.

Tag 13

Wir wollen schon früher los als das Schloss öffnet und machen uns zeitig auf den Weg. Der Plan ist auch heute mehrere Schlösser oder Burgen anzuschauen aber es ist Montag – da haben alle zu. Auf der Internetseite des Schlosses La Motte-Tilly steht dass das Schloss Montags geschlossen ist, der Park aber offen sei. Also fahren wir dorthin – leider scheint es sich aber um einen Übersetzungsfehler zu handeln – der Park ist umsonst besuchbar, aber nur wenn das Schloss geöffnet ist. Wir schauen also nur durch den Zaun und fahren weiter. Da wir das Gefühl haben eine Dusche würde uns guttun suchen wir für diese Nacht einen Campingplatz. Maike findet einen, der vielversprechend klingt, gibt aber leider die Adresse falsch ein. So dauert es etwas bis wir den Platz in Nohan (bei Thilay) auch finden. Es ist ein süßer kleiner Platz direkt am Fluss Semoy und wir fragen uns wie dieser Platz sich finanziert. Er ist für uns genau richtig und die Duschen sind warm. Auch für Fahrrad- oder Kanufahrer wäre das ein toller Platz. Wir laufen noch ein wenig durch den Ort. Eigentlich haben wir mit so ca 10 Häusern gerechnet, aber der Ort ist größer als gedacht und vor dem Rathaus findet ein Sommerfest statt. Wir finden auch die Grotte (Lavoir Grotte de Nohan), aber leider keine Informationen um was es sich dabei handelt.

Tag 14

Irgendwie hatte Maike gestern übersehen, dass hier in der Nähe eine der größten Burgen steht. Auch wenn wir dafür ein Stück zurückfahren müssen, so wollen wir uns das Schloss in Sedan anschauen. Es ist eine riesengroße Burg, die noch sehr gut erhalten ist. Sie ist schon fast zu groß. Damit die Besucher nicht verloren gehen, soll man den grünen Pfeilen folgen. Spannend ist, dass die Burg immer wieder erweitert und vergrößert wurde – aber die alten Bauten wurden gut genutzt. So wurde z.B. der Turm nicht abgerissen, sondern nur erweitert – der alte Turm ist in dem neuen Turm und um die alte Turmwand führt die Treppe des neuen Turms.

Das nächste Ziel ist Rochefort. Laut der Karte gibt es dort sehr viele Sehenswürdigkeiten und wir haben Lust auf eine Ruine nach dieser großen Burg in Sedan. Aber die Ruine in Rochefort ist nicht so einfach zu besichtigen, da wir keine Gruppe sind (und die Voranmeldung fehlt auch). Dafür gibt es in Rochefort aber auch eine Tropfsteinhöhle. Wir bekommen noch Plätze in der Führung auf Englisch für den Nachmittag und sehen eine sehr imposante wunderschöne Höhle. Das war ein super Besuch.

Für die Nacht suchen wir eine Stadt, weil wir keine Lust haben zu kochen. Aber auf dem Weg nach St. Vith wird es Maike zu spät mit der Pizza, so kaufen wir Brot im Lidl und essen auf dem Parkplatz unser normales Abendessen.

Tag 15

Heute müssen wir wieder nach Hause. Auf dem Weg suchen wir eine Station zur Entleerung des Wassertanks, waschen das Auto (unter den Pinien gab es auch ein paar Harztropfen) und zu Hause waschen wir alles und erzählen den Kindern von unserem tollen Sommerurlaub!

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

© 2024 Trudeltiere

Thema von Anders Norén